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  • AutorenbildNahed Hatahet

Wir benötigen Datenethik und Datenkultur

Aktualisiert: 17. Aug. 2020

Wir Menschen werden nur dann in Freiheit leben können, wenn wir es schaffen, eine Datenethik und Datenkultur für smarte Maschinen zu schaffen!

Neurowissenschaftlich gesehen ist die Geschwindigkeit, mit der die Digitalisierung voranschreitet, zu schnell für unser Gehirn.

Wir werden uns also an der von uns selbst verursachten und sich rasend schnell digitalisierenden und laufend verändernden digitalen Umwelt nicht mehr anpassen können. Die von uns geschaffene Digitalisierung wird damit zur größten Herausforderung für uns Menschen selbst – das trifft t uns vor allem auch im beruflichen Umfeld. Wir schreien förmlich nach einem Smart Workplace, der uns wie ein Kompass den richtigen Weg durch den dichten Nebel der Digitalisierung zeigen soll. Dabei geht es beim Begriff "Smart" um wesentlich mehr, als mit dem Internet verbunden zu sein. Wir verstehen unter einem smarten Workplace einen Arbeitsplatz, der von uns lernt, der die komplexen Veränderungen der Digitalisierung verstehen kann – eine smarte Maschine in Form eines digitalen Begleiters. Vernetzt mit allen Geräten und Daten wird diese Technologie sich entsprechend autonom austauschen, alle unsere Spuren in der digitalen Welt in Echtzeit analysieren, in Bezug setzen sowie künstlich intelligent kombinieren. Damit werden uns diese Smart Workplaces bestmöglich im Arbeitsalltag unterstützen können und sich sogar an unsere individuelle Arbeitsweise anpassen. Diese digitalen Maschinen agieren somit als Übersetzer für uns Menschen in einer vermehrt digitalisierten Welt, die wir nicht mehr verstehen werden. Nur so kann der Smart Workplace z.B. rechtzeitig das benötigte autonome Fahrzeug organisieren, das uns zum nächsten Termin fahren und uns gleichzeitig über unsere smarten Kopfhörer über alle Details zum Tre¦ en informieren wird. Darüber hinaus wird sich der Smart Workplace mit allen anderen Arbeitsplatzlösungen weltweit austauschen, um eine kollektive Optimierung für uns alle schaffen zu können. Diese Art der Verwertung von anonymen Nutzerdaten birgt ein enormes Potenzial für uns Menschen im Arbeitsalltag der Zukunft.

Symbiose mit Freiheit

Wir müssen uns dennoch vermehrt bewusst werden, dass solche Smart-Workplace-Maschinen alles über uns selbst und unser Verhalten bis ins letzte Detail wissen werden müssen – um eben das zu tun, was wir von ihnen wollen und im Zeitalter der Digitalisierung einfach benötigen. Das hat folgende Konsequenzen: Wir Menschen werden das 21. Jahrhundert nur dann in Freiheit erleben können, wenn wir es schaffen, eine entsprechende Datenethik und Datenkultur für die Verarbeitung unserer Daten durch smarte Maschinen zu etablieren – ohne Ausbeutung und Ausnutzung, ohne »Daten-Diktaturen«, die uns Menschen nur als Objekt sehen und digital bewerten wollen – und vor allem ohne Manipulation. In Wirklichkeit müssen wir bereits jetzt dringend um unsere Nutzerdaten kämpfen, damit wir morgen mit den neu geschaffenen intelligenten Maschinen in Symbiose leben werden können – und dabei nicht unsere Freiheit einbüßen.

 

Quelle: Gastkommentar | Erschienen im Oktober 2019 | transform! Magazin, CW Fachverlag GmbH | Autor: Nahed Hatahet


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