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AutorenbildNahed Hatahet

In unserer künftigen Arbeitswelt werden wir alle Metakonferenzen nutzen

Aktualisiert: 2. Nov. 2023

Nahed Hatahet, Gründer & CEO von Hatahet productivity solutions, bringt mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in der strategischen Beratung und Realisierung von digitalen Produktivitätslösungen ein. Mit seinen Konzepten und Methoden ist der Keynote-Speaker im Top-Management gefragt. Im LEADERSNET-Interview spricht er u.a. über die Möglichkeiten und Gefahren des Metaversums am Arbeitsplatz der Zukunft.

Foto © Leadersnet/D. Mikkelsen


Gemischte Realität und die Zukunft unserer Arbeitswelt sind nicht mehr getrennt denkbar. Holoportation, Metakonferenzen & Co. werden uns laut Expert:innen eher früher als später im Berufsalltag begleiten. Der österreichische Digitalexperte, Keynote-Speaker und CEO von Hatahet productivity solutions, Nahed Hatahet, verrät im Interview, welche Herausforderungen und Benefits auf Unternehmen und Arbeitnehmer:innen zukommen werden. Im Rahmen seiner Keynote beim heurigen HR Inside Summit (11. bis 12. Oktober, Hofburg Vienna), der größten HR-Konferenz in der DACH-Region, wird er dieses Thema noch näher beleuchten.

"Das Metaversum wird völlig neue Möglichkeiten der Kollaboration bieten."

(Zitat: Nahed Hatahet, Transformationsexperte)



Leadersnet: Sehr geehrter Herr Hatahet, welche Branchen könnten am meisten von den Möglichkeiten des Metaversums am Arbeitsplatz der Zukunft profitieren und warum?


Nahed Hatahet: Letztendlich werden wir alle von den zahlreichen Möglichkeiten der gemischten Realität profitieren können. Der Markt spricht bereits heute von der nächsten Generation des Internets. Am Arbeitsplatz der Zukunft werden wir alle per Knopfdruck sogenannte Metakonferenzen starten können, ähnlich wie wir das heute bei Webkonferenzen tagtäglich tun. Es gibt viele weitere Szenarien, wie zum Beispiel die Remote Unterstützung anderer Menschen, die Möglichkeit dreidimensional zu lernen oder heikle Situationen zu üben, ohne je real gefährdet zu sein. Das Metaversum soll sich so anfühlen, als ob sich alles in der Realität abspielt - und das immer verfügbar, mit bester Interaktion.


Insbesondere müssen wir aber auch darauf achten, dass der Mensch dabei immer im Mittelpunkt steht und keine digital süchtigen Personen hervorbringt. Das ist eine der großen Gefahren, die uns eine perfekt simulierte Anwesenheit versprechen – nicht zuletzt durch künstliche Intelligenz und langfristig mittels Biotechnologie. Über all das werde ich beim diesjährigen HR-Summit in meiner Keynote sprechen. Ich werde auch erläutern, was man unter Holoportation versteht und warum es dabei immer um uns Menschen geht.


Leadersnet: Wie wird das Metaversum unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern?


Nahed Hatahet: Wir alle werden in unserer Arbeitswelt die Möglichkeiten von Metakonferenzen nutzen. Dies ist die logische Weiterentwicklung der zweidimensionalen Webkonferenzen. Dabei werden virtuelle Gegenstände und Kolleg:innen in Form von Avataren in die Realität eingeblendet und das Gefühl von tatsächlicher Anwesenheit simulieren. Das Einzigartige wird dabei die Verbindung von realen mit virtuellen Elementen und die Möglichkeiten der Interaktionen darstellen.


Wir befinden uns im Zeitalter der kollaborativen Arbeitskultur, die sich erst langsam in den Unternehmen etabliert und bereits die Art und Weise, wie wir kommunizieren und zusammenarbeiten, nachhaltig verändert. Die Zeit von E-Mails und Dateianhängen sowie einer "Mein Tisch"-Kultur ändert sich zu einer E-Mail-losen und "Unser Tisch"-Arbeitskultur. Schon dieser Wandel ist für viele Unternehmen eine der größten Herausforderungen - das wird mit dem Metaversum nicht einfacher.


"Mittels künstlicher Intelligenz können wir dabei Fähigkeiten nutzen, die uns in der Realität nicht möglich wären. Ein Avatar könnte beispielsweise alle Sprachen dieser Welt, auch Gebärdensprache sprechen."

(Zitat: Nahed Hatahet, Transformationsexperte)


Leadersnet: Welche Praxistipps gibt es für Unternehmen, um rechtzeitig auf den richtigen Zug aufzuspringen?


Nahed Hatahet: Unternehmen sollten sich bereits heute damit beschäftigen, wie der zukünftige Arbeitsplatz mit gemischter Realität aussehen wird. Einer der wichtigsten Faktoren ist dabei der Mensch. Das Metaversum wird völlig neue Möglichkeiten der Kollaboration bieten. Unternehmen werden ihre Arbeitskultur dahingehend verändern müssen, damit diese Technologien das Potenzial der Mitarbeitenden noch besser ausschöpfen können. Dazu müssen Ängste und Vorurteile abgebaut und der Mehrwert für jede:n Einzelne:n hervorgehoben werden. Menschen ändern ihre Gewohnheiten nur dann, wenn sie persönlich davon profitieren. Mein Praxistipp: einfach ausprobieren. Man sollte bereits heute an einer agilen Arbeitskultur arbeiten und Szenarien durchdenken, die Vorteile schaffen. Wichtig ist dabei, Fehler zuzulassen und davon zu lernen. Um schwimmen zu lernen, muss man auch früher oder später ins Wasser gehen. Bei neuer Technologie ist das nichts anderes.


Leadersnet: Wie lassen sich virtuelle Meetings besser organisieren, um kreativer zusammenarbeiten zu können?


Nahed Hatahet: In Zukunft werden uns Metakonferenzen ähnlich einfach zur Verfügung stehen wie heutige Webkonferenzen. Wir werden in eine mixed Reality eintauchen und mit anderen kommunizieren und zusammenarbeiten können. Nützliche Features werden virtuelle Gegenstände sein, beispielsweise ein digitales Whiteboard. Alle Teilnehmer:innen können mit digitalen Tools arbeiten, Aufgaben einblenden, Notizen erstellen oder eine Tabellenkalkulation dreidimensional analysieren. Das Interessante dabei ist, dass die virtuellen Gegenstände im eigenen Raum dargestellt werden, in dem sich dann auch die Kolleg:innen in Form von Avataren befinden.


Mittels künstlicher Intelligenz können wir dabei Fähigkeiten nutzen, die uns in der Realität nicht möglich wären. Ein Avatar könnte beispielsweise alle Sprachen dieser Welt, auch Gebärdensprache, sprechen. Sprachbarrieren sind damit minimiert und besonders Menschen mit Einschränkungen können so noch besser integriert werden. All das sind sehr schöne Beispiele, wie uns das Metaversum am Arbeitsplatz der Zukunft verbinden und inkludieren wird – auch wenn es noch etwas Zeit braucht.


 

Quelle: Publiziert im Leadersnet Österreich | Online (Kategorie: News, Tech, Karriere) am 05.10.2023



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