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  • AutorenbildNahed Hatahet

Im Zweifel immer für die Mitarbeiter

Aktualisiert: 20. Juli 2020

Nahed Hatahet, Gründer und Geschäftsführer von HATAHET productivity solutions, über Firmen-DNA, charismatische Persönlichkeiten und die Kunst, die Besonderheit von Menschen und Unternehmen technologisch abzubilden und zu unterstützen.


Wir digitalisieren seit der Erfindung von Computern analoge Prozesse


Daran hat sich bis heute in Wirklichkeit auch nichts geändert. Doch was unterscheidet erfolgreiche Unternehmen von den weniger erfolgreichen? Was sich bei allen Beratungen immer wieder herausgestellt hat: Erfolg hängt davon ab, ob ein Unternehmen es schafft, Technologie permanent der eigenen »Firmen-DNA« anzupassen.

Dabei ist es wichtig, diese Systeme dahingehend zu individualisieren, dass Mitarbeiter damit besser und produktiver arbeiten können. Was sich schon immer als besonders gutes Erfolgsrezept herausgestellt hat: Im Zweifel immer für die Mitarbeiter.


Unternehmen sind Persönlichkeiten


Erfolgreiche Unternehmen haben eine Persönlichkeit – eine eigene Ethik, eine ganz besondere Art Geschäfte zu machen. Es geht darum, diese einzigartige DNA im Unternehmen zu fördern sowie auszubauen und nicht irgendwelchen »hirnrissigen Verkaufsvorgaben« kurzfristig und krampfhaft nachzulaufen. Erfolg im Beratungsumfeld zum Beispiel hat viel mit einem Unternehmens-Charisma zu tun, einer charismatischen Persönlichkeit, der man vertraut und für die man gerne sein Geld ausgibt, um dessen Einzigartigkeit zu beziehen – und diese dann für die Weiterentwicklung der eigenen Unternehmenspersönlichkeit verwerten zu können.

Es ist wie bei uns Menschen: Persönlichkeiten mit einer besonderen Ethik und hervorstechendem Charisma sind nun mal einfach beliebter und erfolgreicher. So hat jedes Unternehmen seine eigene Persönlichkeit, die es mehr oder weniger erfolgreich macht und sich genau dadurch von den anderen unterscheidet – idealerweise gepaart mit einem Menschen, der diese »Firmen-DNA« mit seiner Persönlichkeit nach außen vertritt. Steve Jobs war ein sehr gutes Beispiel dafür.


Besondere Menschen benötigen besondere Werkzeuge


Jeder Mensch ist einzigartig und etwas ganz Besonderes. Es ist daher unbestritten, dass die Persönlichkeit eines Unternehmens auch ganz spezielle Mitarbeiter anzieht, die sich eben mit dieser Persönlichkeit identifizieren und oft selbst die Werte des Unternehmens bereits in sich tragen. Um diese Mitarbeiter auch langfristig halten zu können, müssen Unternehmen genau diese Persönlichkeiten in deren täglichen Arbeit individualisiert unterstützen – oder diese werden sich einfach bei anderen Unternehmenspersönlichkeiten erfüllen. Moderne Arbeitsumgebungen, die sich an kollektiven Arbeitsweisen in einem Unternehmen orientieren, haben in der Regel nicht zum gewünschten Erfolg geführt.

Im Gegenteil: Wir haben durch das laufende Anpassen und Erweitern von Softwarewerkzeugen die Menschheit überfordert. Wir haben es geschafft, dass Mitarbeiterpersönlichkeiten, die alle individuelle Bedürfnisse und Arbeitsweisen haben, sich nicht mehr mit standardisierten, überladenen Werkzeugen und vorgegebenen Arbeitsweisen zufriedengeben wollen. Junge Menschen wollen vermehrt Erfüllung finden und nicht mehr nur für Geld arbeiten gehen, vielmehr will man seine eigene Persönlichkeit in einem Unternehmen leben und Kreativität einbringen können.

Die Menschheit muss endlich umdenken. Besonders im Zeitalter der digitalen Transformation ist dies unvermeidbar und wird entscheiden, ob es ein Unternehmen durch diesen Wandel schafft oder eben nicht. Nicht Menschen müssen standardisiert werden, um einheitliche Werkzeuge bedienen zu können, vielmehr müssen sich Werkzeuge der Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter anpassen. Diese Einzigartigkeit ist es, die Firmen in Zukunft erfolgreicher machen wird als andere.


Werkzeuge mit eigener »Persönlichkeit«


Intelligente Assistenz-Systeme, die persönlichen Assistenten am Arbeitsplatz der Zukunft in Form von Bots, erobern gerade den Markt. Diese bedienen sich wiederum künstlich-intelligenter Systeme und stehen Mitarbeitern als virtuelle Kollegen mit kognitiven Fähigkeiten zur Verfügung. Konkret: Digitale kognitive Dienste ermöglichen es, Werkzeuge aktuell mit menschlichen Fähigkeiten auszustatten. Aber wie kann sich ein modernes Werkzeug, wie ein digitaler Arbeitsplatz, an ein Unternehmen anpassen? Das Zauberwort lautet maschinelles Lernen. Je mehr man diese Systeme mit Informationen »füttert«, desto genauer und effizienter werden diese.

So kann man Kommunikationsströme und Arbeitsroutinen anonym analysieren, interpretieren und über eine Wahrscheinlichkeit optimieren lassen. Diese Systeme werden tatsächlich verstehen, wie ein Unternehmen kommuniziert und können die Kommunikation darauf basierend verbessern. Interessant ist, dass sich Software auf diese Weise eigenständig der Unternehmenspersönlichkeit anpassen kann und dadurch einzigartig wird. Im Laufe der Zeit würde sich so ein System einfach von selbst auch dahingehend umprogrammieren.

Werkzeuge werden sich dann auf Basis der Firmen-DNA ideal integrieren und sich so zum optimalen digitalen Arbeitsplatz der Zukunft »evolutionstechnisch« verändern. Der maßgeschneiderte digitale Arbeitsplatz Die Software der Zukunft wird noch einen Schritt weiter gehen – denn durch maschinelles Lernen kann Software sich nicht nur an ein Unternehmen anpassen, sondern auch an dessen Benutzer. In Zukunft werden virtuelle persönliche Assistenten für jeden bereitstehen, diese werden uns kennen und auch Routineaufgaben übernehmen. Diese Systeme werden wissen, welche Informationen wir benötigen, was unsere Vorlieben sind und den digitalen Arbeitsplatz für uns optimieren.

Wie ein maßgeschneiderter Anzug, der einfach perfekt passt, in dem man sich wohl fühlt und mit dem man sich sehr gerne zeigt – der maßgeschneiderte digitale Arbeitsplatz. Software würde damit ein künstlich-intelligenter Organismus sein, der sich in seiner Spezies eigenständig weiterentwickelt. Diese besonderen Werkzeuge können eine eigene Art »Persönlichkeit« entwickeln. Die Grundlagen dafür bieten uns schon heutige Algorithmen, die auf Basis von Daten interpretieren und lernen können. Auch wenn Software alleine keine Probleme lösen wird und das Verändern der Arbeitsweisen von Menschen fokussiert ist, wird Software dennoch ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor sein, um digital zu transformieren.

 

Quelle: Gastkommentar | Erschienen im September 2018 | transform! Magazin, CW Fachverlag | Autor: Nahed Hatahet


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